Geschichte des Kranich III

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Focke Wulf Kranich III

Der Hochleistungsdoppelsitzer der 50iger Jahre

Der Kranich III war das erste Flugzeug das nach dem Krieg bei Focke Wulf in Bremen konstruiert und gebaut wurde. Am 1. Mai 1952, nur 7 Monate nach der Bauentscheidung, konnte Hanna Reitsch mit dem neuen Hochleistungsdoppelsitzer auf dem Flugplatz Bremen zum Erstflug starten.

Bereits 3 Monate nach dem Erstflug wurden Dr. Ernst Frowein Vizeweltmeister und Hanna Reitsch Dritte in der Doppelsitzerklasse bei den Segelflugweltmeisterschaften in Madrid.

Im April 1954 wurde der letzte, heute noch bestehende, Dauerweltrekord für Doppelsitzer, von Bertrand Dauvin und Henry Couston, mit 57h und 10 min in Südfrankreich geflogen.

Der 2-fache Weltmeister Heinz Huth aus Hamburg wurde 1955 mit einem Kranich III Deutscher Meister in der Doppelsitzerklasse und erflog sich mit dem Kranich III zwei Diamanten zur Gold C.

Der Kranich III wurde in der Luftfahrtforschung und Meteorologie sowie den akademischen Fliegergruppen für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt. Bereits 1957 wurden Forschungsflüge im Wellenaufwind in St.Auban und Innsbruck von Prof. Dr. Manfred Reinhardt durchgeführt.

Mit dem auch von Prof. Dr. Reinhardt benutzten Kranich III der Universität Stuttgart gelang Klaus Keim am 29.12.1967 ein Ziel-Rückkehr Weltrekord über 620km.

Insgesamt 40 Kranich III wurden von 1952 bis 1958 von der Focke Wulf GmbH in Bremen gebaut. Weltweit sind noch 29 Maschinen zugelassen oder in verschiedenen Stadien der Überholung. 2 Kranich III haben ihren Platz im Museum gefunden (Madrid und Wasserkuppe). Der Verbleib von 2 Flugzeugen konnte noch nicht geklärt werden.

Der Focke Wulf Kranich III, entworfen von dem bekannten Segelflugkonstrukteur Hans Jacobs, war in Flugeigenschaften und Leistungen seiner Zeit weit voraus. Noch heute geraten viele Segelflieger ins Schwärmen, wenn Sie vom Kranich sprechen.

Die Tatsache, dass nach 50 Jahren noch 75% der gebauten Flugzeuge existieren, spricht für den Kranich, seinen Konstrukteur und seine Erbauer.

3 Gedanken zu „Geschichte des Kranich III“

  1. Ich habe 1976 in Mainz-Finthen mit dem Segelfliegen beim Luftfahrtverein Mainz angefangen.
    Zu dieser Zeit hatte der Verein den Kranich Kr III mit der Zulassung D-7002. Dieser Kranich war wie
    ein Aushängeschild oder eine Visitenkarte des Vereins. Wie schon beschrieben, war es ein Erlebnis, wenn der Kranich im Endanflug mit ausgefahrenen und pfeifenden Klappen reinkam. Einfach toll!
    Ich hatte Glück einmal mitfliegen zu dürfen. Das Flugzeug war was für Männer mit Kraft, denn die
    brauchte man beim Kranich. Dann ging der Kranich auf Tour. Ein Herr Dette flog mit dem Kranich
    Sonderbriefpost von der Wasserkuppe nach Ffm.Rhein-Main. Da bin ich nicht ganz sicher, glaube aber dies in einem Heft gelesen zu haben.

  2. Hallo ihr Kranichflieger,

    wisst ihr, ob euer Kranich III in den 50er-Jahren oder Anfang der 60er-Jahre auch mal in Wershofen/Eifel geflogen ist? Der Leverkusener Verein hat bei uns seinerzeit schon mal Fluglager durchgeführt und wir haben mehrere Bilder eines Kranichs mit einer großen Deutschlandfahne auf dem kompletten Seitenleitwerk. Vielleicht findet ihr in den alten Bordbüchern dazu was. Wenn ja, würde mich sehr interessieren, wann das war, damit ich die Fotos auch zeitlich zuordnen kann. Mögliche Daten wären der Oktober 1957 und der 29. Juli 1962, es sind aber auch andere möglich. Die Bilder lasse ich euch gerne per Mail zukommen.

    Schöne Flüge,
    Uwe

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